Bei älteren Parkettböden, die noch nicht mit Dispersionsklebstoff geleimt sind, lässt die Klebkraft mit dem Alter nach.
Beim Schleifen des Parketts wird der Kleber extern belastet, was zu Ablösungen führen kann. Entweder beim Schleifen oder später nach dem ersten Mal versiegeln. Das ist leider nicht zu vermeiden und wir können leider keine Garantie übernehmen.
Seit ca. 6 Jahren wird fast nur noch silanmodifizierter Klebstoff verwendet. diese Klebstoffe enthalten Weichmacher, die beim Versiegeln oder später Verfärbungen in den Fugen hervorrufen können (weichmacherwanderungen).
Holzböden, ohne werkseitige Oberflächenbehandlung, müssen nach dem
Verlegen geschliffen werden um:
- Überzähne zwischen den Verlege-Einheiten zu beseitigen
- eine gleichmässige Oberfläche zu erhalten.
Genageltes Parkett kann sofort geschliffen werden, mit Dispersionsleim verklebtes Parkett nach ca. 24 Stunden. Mit lösungsmittelhaltigem Leim verlegtes Parkett sollte erst nach ca. 3 Tagen geschliffen werden.
Die Parkettoberfläche kann nur so eben sein wie der Untergrund, auf den das Parkett verlegt wird. Es ist falsch anzunehmen, dass durch das Schleifen des Parketts die Unebenheiten des Untergrundes ausgeglichen werden können.
Trotz verbesserten Schleifmaschinen ist ein auf ebenem Unterboden verlegtes Parkett immer noch die beste Voraussetzung für ein einheitliches Schleifbild.
Das Abschleifen von Holzböden erfolgt in mehreren Schleifgängen, mit unterschiedlichen Körnungen und in verschiedenen Richtungen. Je ebener und sauberer die verlegte Parkettfläche ist, umso leichter lässt sich ein gleichmässiges Schleifbild herstellen.
Die Anzahl der Schleifgänge hängt von folgenden Faktoren ab:
- Menge und Grösse der Überzähne
- Holzart
- Art der Schleifmaschine
- Zustand der Holzoberfläche (z. B. durch spitze Absätze eingedrückte Oberfläche versiegelter Altböden)
Vor Beginn des Schleifvorganges ist der Boden gründlich zu reinigen, eventuell sichtbare Nägel müssen versenkt und ausgekittet werden.
Die Anzahl der Schleifgänge und die erwünschte Feinheit des Endschliffes richten sich nach den vorgeschriebenen Oberflächenbehandlungen oder den Kundenwünschen. Mit Bandschleifmaschinen sind in der Regel nur drei Schleifgänge erforderlich. Dazu werden Bänder der Körnung 24 – 100 verwendet.
Auf dem Markt finden wir zum heutigen Zeitpunkt folgende Versiegelungsarten:
- Wasserlack
- DD-Lack
- Öl-Kunstharzlack
- SH-Lack (sollte nicht mehr eingesetzt werden)
Durch das Versiegeln wird eine schöne und glatte Oberfläche erreicht, die ausserdem noch äusserst pflegeleicht ist. Wichtigste Voraussetzung für eine einwandfreie Parkett-Versiegelung ist ein ordnungsgemäss geschliffener und sauber gereinigter Boden. Parkett, welches mit Wasserlack versiegelt wird, erfordert einen wesentlich feineren Holzschliff als Böden für lösungsmittelhaltige Lacke.
Alte oder Exotenholzböden, die früher geölt wurden oder die in den Fugen noch alte Wachsreste aufweisen, sollten vor dem Versiegeln grundiert werden.
Schleiffehler, nicht oder zuwenig ausgeschliffene Kratzer vom Grobschliff, oder Fugen sowie Beschädigungen in der Oberfläche des Parkettbodens lassen sich durch die Versiegelung nicht beseitigen. Sie werden durch die Oberflächenbehandlung sogar noch stärker sichtbar gemacht. Eine Lackierung kann gegen Druck nicht widerstandsfähiger sein als das Holz, welches als Unterlage dient. Die Eindruckfestigkeit von Holz kann mit einer Versiegelung nicht oder nur unwesentlich beeinflusst werden.
In den meisten Fällen wird die Grundierung mit der Rolle aufgetragen. In einzelnen Fällen auch mit der Glattspachtel. Für die Verarbeitung mit der Spachtel verwendet man eine Grundierungsspachtelmasse. Damit werden auch kleine Fugen, Gehrungen und Ecken ausgefüllt.
Im Wohnungsbau wird heute normalerweise mit Wasserlack gearbeitet. Ein erster Anstrich wird satt auf die Grundierung aufgetragen. Nach dem ersten oder zweiten Auftrag und einer gründlichen Aushärtung erfolgt ein Lack-Zwischenschliff mit einem Schleifnetz oder Schleifpad. Mit dem Staubsauger wird der Schleifstaub sauber entfernt und anschliessend die Fläche feuchtgewischt. Darauf kann der zweite Anstrich erfolgen, evtl. auch ein dritter. Ein dritter Lackauftrag ist im öffentlichen Bereich sowie für stärkst beanspruchte Zonen immer nötig. Zudem werden durch den Hersteller meist Wasserlack für den Wohnbereich und andere für stark beanspruchte Einsatzgebiete angeboten. Diese Unterscheidung ist zu berücksichtigen, um eine lange Lebensdauer gewähren zu können.
Die Verarbeitung von Öl- und DD-Versiegelungen erfolgt auf die gleiche Weise wie bei Wasserlack, erfordert jedoch in den meisten Fällen drei Anstriche.
Öl-Kunstharzlacke werden vor allem auf weichen Holzarten mit grossen Massveränderungen durch Schwinden und Quellen eingesetzt. Dank der Eigenschaft von geringer Seitenkantenverklebung können vor allem Holzpflästerungen und neue Tannenriemen problemlos mit Öl-Kunstharzlacken versiegelt werden. DD-Lacke werden in Bereichen mit geforderter hoher Chemikalienbeständigkeit wie z.B. Coiffeursalon oder Labors eingesetzt.
Heute verwenden wir für das Naturbelassene Parkettböden Kuco-Öl. Das ist ein Öl-wachsgemisch, das mit der Spachtel aufgetragen wird.
Der Vorteil. Es wird in einem Arbeitsgang einmassiert und poliert und ist nach 24 Sdt. begehbar.
Die Versiegelungsschicht unterliegt, je nach Beanspruchung, einer mehr oder weniger starken Abnutzung. Die Reinigung und Pflege sollen den Verschleiss hemmen, die Wohnhygiene sicherstellen und das gute Aussehen der beanspruchten Lackoberfläche erhalten.
Bei nichtbeschichteten (versiegelten) Oberflächen, d.h. bei Öl- / Wachsoder Kombibehandlungen, können bereits kurze Zeit nach der Benützung Gebrauchsspuren als leichte «Fleckenbildung» auftreten. Eine natürliche Patina entsteht durch die unterschiedliche Beanspruchung der Oberfläche in Gehbereichen und Wandzonen. Diese natürliche Erscheinung zeichnet geölte oder gewachste Böden aus.
Die Reinigung erfolgt normalerweise durch Staubsaugen oder Feuchtwischen. Feuchtwischen heisst, der Reinigungslappen ist gut ausgewrungen und nur nebelfeucht. Dem Wischwasser kann ein neutrales, nicht scheuerndes Reinigungsmittel beigegeben werden. Auf keinen Fall ammoniakhaltige Reiniger verwenden! Der Boden darf nicht mit Wasser überschwemmt werden, da sonst Schäden durch Holzquellung entstehen können. Auf den Boden gelangtes Wasser oder andere Flüssigkeiten sind möglichst rasch wieder aufzunehmen. Hartnäckige Flecken können mit einem milden Lösungsmittel wie Terpentinersatz oder Reinigungsbenzin vorsichtig beseitigt werden.
Je nach Oberflächenbehandlungsart, Beanspruchung und Häufigkeit der Benützung sowie der Grösse des Objektes ist die zweckmässigste und rationellste Methode auszuwählen. Bei neuversiegelten Böden ist es empfehlenswert, vor der ersten stärkeren Beanspruchung eine Pflegebehandlung durchzuführen. Werkversiegelte oder werkgeölte Böden werden vorteilhaft unmittelbar nach der Verlegung mit einer ersten Schutzbehandlung versehen. Damit können unbehandelte Seitenkanten geschützt werden.
Auf das versiegelte Parkett werden flüssige, wachshaltige Parkettpflegemittel, wie z. B. Polish, Flüssigwachs oder in stark strapazierten Räumen Hartwachse (Heisswachs) oder aber moderne selbstglänzende Dispersionen oder Acrylate, gleichmässig und dünn aufgetragen. Letztere sind vor allem einfach zu handhaben und für den Wohnbereich bestens geeignet. Geölte oder gewachste Böden sind regelmässig nachzubehandeln, wobei die Methoden und Hilfsmittel dazu durch die Hersteller der verschiedenen Produkte vorgegeben werden. Die Häufigkeit der Pflege ist von der Beanspruchung des Bodens und den persönlichen Kundenwünschen abhängig.
Eine wirksame Schmutzschleuse im Eingangsbereich und das Anbringen von Kunststoff- oder Filzgleitern unter Stuhl- und Tischbeinen erleichtern die Reinigung und vermindern Beschädigungen.
Die Werterhaltung des Parkettbodens und das Wohlbefinden der Bewohner erfordern während der Heizperiode die Einhaltung eines gesunden, nicht zu trockenen Raumklimas.